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Rückblick Klassenspiel 8. Klasse

Das Klassenspiel der 8. Klasse

Die verschwundene Miniatur

eine Kriminalkomödie nach Erich Kästner

Nachdem die Achtklässler vor den Herbstferien 2020 aus 5 Vorschlägen ihr Spiel gewählt hatten, begann bis Weihnachten die Erarbeitung des Textes, die Auswahl der beiden Wunschrollen pro Schüler und die Gesamtbesetzung aus Schülersicht. Letzteres waren Vorschläge für mich, um die hoffentlich ’richtigen’ Entscheidungen zu treffen. Nach den Weihnachtsferien sollten die Rollen verteilt werden und erste Einzelproben beginnen. Und dann kam alles anders. Schulschließung, Fernunterricht, Onlineunterricht, Wechselunterricht. Wir durften uns als ganze Klasse nur Online treffen. In dieser Situation wollte ich keine Rollenverteilung vornehmen und so mussten alle lange warten. Erst Mitte April konnten wir endlich in der Turnhalle als ganze Klasse zusammen kommen. Dann ging alles sehr rasch, es gab nur wenig Unzufriedene. Doch auch hier fanden sich Lösungen und schließlich Zustimmungen für die erhaltenen Rollen. Ans Proben war aber noch nicht zu denken. All die Vorschriften verhinderten erste Versuche. Eine gute Nachricht gab es aber auch! Frau Hintz erklärte sich bereit mit mir zusammen das Klassenspiel, wann, wo und wie auch immer, durchzuführen. Ich war sehr glücklich nicht ganz allein zu sein, denn ein freiberuflicher Regisseur konnte sich in diesen unsicheren Zeiten nicht finden lassen. Natürlich war auch immer die Frage im Hintergrund, ob wir überhaupt spielen und an Aufführungen vor Publikum denken durften. Selbst bis Pfingsten war noch eine gewisse Unsicherheit. Trotzdem wurde in den Ferien die Turnhalle umgewandelt. Es entstand eine riesige Bühne mit Prospekt und Souffiten an den Seiten. Da wir ja so lange auf das Startzeichen warten mussten, es keine sogenannte Intensivzeit gab, hatten wir keine Kulissenbautruppe, keine Prospektmalgruppe und auch keine Kostümnähgruppe. Und weil einige Achtklässler ihr Orchesterinstrument in den vergangenen Wochen aufgegeben oder nur unter großen Schwierigkeiten gespielt hatten, war auch die Musik fraglich. Letzteres klärte sich jedoch schnell. Schon immer war diese Klasse eine ’Flötenklasse’ gewesen. Da wir sowieso nicht ’live’ spielen durften, probten wir jeden Morgen vor den Schauspielproben zusammen mit Frau Menzel unsere Klassenspielmusik in der Turnhalle und nahmen diese schlussendlich sehr professionell auf. Alle anderen ’Gewerke’ lösten sich ebenso rasch. Kein gemalter Hintergrund, dann eben ein Foto per Beamer auf den Prospekt und sonst im Hintergrund mit dem farbigen Licht der Scheinwerfer arbeiten. Keine Kulissen, dann aus einem Turngerät mit wenig Aufwand einen Rezeptionstresen entstehen lassen und mit so wenig größeren Gegenständen wie möglich auskommen, manches auch nur andeuten oder mit entsprechenden typischen Geräuschen die Szenen unterstützen. So formte und gestaltete sich immer mehr und sogar die vorgegebenen Maßnahmen, die wir einzuhalten hatten, wurden immer erfreulicher. Wie schwierig es ist, Lustiges zu spielen, dabei selber aber ganz ernst zu bleiben, hatte manch einer zunächst unterschätzt. Doch auch diese Hürde wurde genommen und in gewisser Weise hat uns diese Komödie bei allen Schwierigkeiten auch geholfen. Unsere Probenzeit war durchaus anstrengend. Schließlich waren immer alle Achtklässler anwesend, da es viele große Szenen gab und eben kaum ’Gewerke’ nebenbei stattfanden, außerdem jeden Morgen gemeinsam musiziert wurde. Doch gab es immer wieder sehr heitere Momente und auch das Stillsein, wenn Klassenkameraden probten und sich sehr viel Mühe gaben, klappte manchmal. Je mehr die Texte gelernt und sicher waren, desto intensiver fand jeder Schüler in seine Rolle hinein, ergriff und gestaltete sie auf seine eigene Weise. Und nun fand auch der Wortwitz, den es bei Kästner am laufenden Band gibt, seinen richtigen Ausdruck. Die Arbeit der Achtklässler gipfelte in zwei gelungenen Schüleraufführungen und vier wirklich wunderbaren Abendaufführungen vor bis zu 100 Zuschauern.

Sabine Meinhard

Es folgen noch Äußerungen von ehemaligen Achtklässlern:

Wir fanden beide, dass die Probenzeit schnell vorbeiging. Zu Beginn gefiel uns die Stückauswahl nicht wirklich, doch mit der Zeit genossen wir es immer mehr, es ausgewählt zu haben. Die Zeit, den anderen zuzuschauen, verging oft träge und war langweilig, da man stillsitzen musste und das Stück in und auswendig kannte. Doch jede Szene lief immer flüssiger und am Schluss genossen wir es zuzuschauen.

Julie und Linn

Es war eine tolle und spannende Zeit. Es war sehr toll und meistens eine sehr angenehme Atmosphäre.

Finn

Am Anfang habe ich nicht geglaubt, dass dieses Klassenspiel so gut wird, denn ich konnte mir nicht viel unter einer Kriminalkomödie vorstellen. Die Proben waren eigentlich immer sehr lustig. Ich hatte auch bei den Aufführungen viel Spaß. Auch wenn sich manche am Anfang eine andere Rolle ausgesucht hatten, fand ich, dass die endgültigen Rollen zu jedem gut passten.

Sophie

Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern, an dem uns Frau Meinhard das Stück mit dem Titel ’Die verschwundene Miniatur’ von Erich Kästner, vorstellte. Das Stück gefiel mir auf Anhieb am besten, weshalb ich auch meine beiden Stimmen an dieses Theaterstück vergab. Meine damalige Wunschrolle war ’Carla’, die Chefin der Ganoven, gewesen. Im Nachhinein bin ich jedoch froh, dass ich sie dann nicht bekam. Ich bin sehr theaterbegeistert und hatte unter anderem deswegen viel Spaß beim Spielen der Kriminalkomödie. Außerdem hatte ich sehr gehofft, dass die Covid- Pandemie uns keinen Strich durch die Rechnung macht. Als dann die Proben sich dem Ende zuneigten, ist mir aufgefallen, wie schnell die Zeit doch manchmal vergehen kann. Ich fand es schade als der Applaus bei der letzten Aufführung verklungen war. Von mir aus hätten wir es gerne noch öfter aufführen können; und ich hätte auch gerne noch öfter meine Rollen als Schaffner, Kellner und Gangster verkörpern können. Insgesamt hat diese besondere Zeit auch etwas mit unserer Klasse gemacht, finde ich zumindest. Wir sind zu einer richtig guten Klassengemeinschaft geworden, in der sich jeder mit jedem versteht. Das Achtklass- Spiel wird mir für immer in guter Erinnerung bleiben!

Olivia

Musikalische Eindrücke:

Tango

Shuffle

Baroque and Roll

Gesang