Meine Zeit als Bufdi

Nachdem ich mein Abitur im Sommer 2021 absolviert habe, erkundigte ich mich nach Stellen für einen Bundesfreiwilligendienst und wurde schließlich fündig in der Freien Waldorfschule

Wahlwies.

Zum Schulbeginn im September wurde ich den Schülerinnen und Schülern als der neue Bufdi vorgestellt und im November durfte ich meinen BFD endlich beginnen.

Mir gefiel schon von Anfang an, dass ich mit offenen Armen empfangen wurde und an jeder Ecke neue und freundliche Menschen kennenlernen durfte.

So war es zum Beispiel in der zweiten Klasse. Morgens durfte ich dort meinen Arbeitstag beginnen und mitwirken. Ich unterstützte die Schülerinnen und Schüler beim Rechnen und Schreiben und wurde mit der Zeit ein fester Bestandteil und Ansprechpartner bei Fragen im Unterricht. Die Klassenlehrerin der zweiten Klasse hat mir ebenso gerne angeboten, mir eigenes ein Programm für die Klasse auszudenken. So kam es dazu, dass ich den Kindern eine Weihnachtsgeschichte erzählen und auch selbst mal unterrichten durfte. Für diese Erfahrungen bin ich sehr dankbar.

Nachdem ich die ersten beiden Stunden im Unterricht der zweiten Klasse dann meisterte, begab ich mich in die Schulküche, um das Mittagessen für die Schülerinnen und Schüler vorzubereiten.

Anfangs war ich mir nicht sicher, ob ich überhaupt hilfreich sein würde, da ich keinerlei Kocherfahrung habe. Doch schon nach kurzer Zeit fand ich mich dort gut zurecht. Ohne die geduldigen und lieben Köchinnen wäre das bestimmt anders gelaufen. Ich nehme jedenfalls viele leckere Rezepte und auch Tipps und Tricks zum Schneiden aller möglichen Gemüsesorten mit.

Nach meiner geleisteten Küchenarbeit begab ich mich zurück zum Bereich der ersten und zweiten Klasse.

Die Kinder waren nun fertig mit ihrem Schultag und wollten dementsprechend eine Pausenbetreuung, sprich Kernzeit. Knapp zwei Stunden passte ich dann täglich mit meinen Kolleginnen auf die Kinder auf.

Es gab Tage, die waren kalt und ruhig, doch diese wurden schnell mit Tagen, an denen es drunter und drüber ging, kompensiert. Die Kinder konnten mich schön auf Trab halten, aber im Endeffekt war die Kernzeit immer eine schöne Zeit. Überall traf man wissbegierige Kinder, die sich anfangs fragten, wer man sei. Über die Zeit wurde man dann zu einer ernstzunehmenden Person, die man gerne nach einer Runde „Hochfangi“ fragte.

Wenn dann alle Kinder abgeholt waren, die nur in der Kernzeit angemeldet waren, begab ich mich zu guter Letzt zur Nachmittagsbetreuung.

Dort begann es mit einem gemeinsamen Mittagessen, gefolgt von der Hausaufgabenbetreuung, in der die Kinder immer gewissenhaft ihre Hausaufgaben machten.

Sophie Böhringer